Sonntag, 6. Mai 2007

Zöllner I.: Wege zur Versorgungsforschung durch quantitative Datenerhebung und –auswertung

Die Versorgungsforschung befasst sich mit den korrelationen zwischen Umwelt und Krankheiten. Dabei zeigen sich beispielsweise Zusammenhänge zwischen Infektionskrankheiten und Krebs. Zahlen belegen auch, dass beispielsweise Impfungen und das Zurückgehen von Pocken sehr eindrücklich.
Warum sind quantitative Daten und deren Auswertungen so wichtig?
Auch im Pflegebereich müssen vermehrt solche empirischen Forschungen durchgeführt werden, damit Daten u.a. auch zeitliche Entwicklungen aufzeigen. Auch Dokumentationen und deren Auswertung dient der Unterstützung von Behandlungs- und Pflegemassnahmen. In der Zukunft wird das Wissen um Entwicklungen vermehrt in die Prävention z.B. anziehen von Hüftprotektoren bei Sturzgefährdung etc. einfliessen.
Mögliche Untersuchungsansätze
Erhebung und Auswertung von Routinemassnahmen in der Versorgung (z.B. Händedesinfektion im Alltag), Interventionsstudien, Überprüfung von Hypothesen zu Versorgungsmodellen, Analyse von Near – miss Situationen etc.
Bei allen Forschungsvorhaben stellt sich früher oder später die Frage wie die Daten aufbereitet und dokumentiert werden sollen. Zöllner weist daraufhin, dass solche Fragen bereits zu Beginn der Studien geklärt werden sollen, damit die richtigen Daten gesammelt und schliesslich korrekt ausgewertet werden können.
Frau Zöllner zeigt einige Balkendiagramme, die ihre Ausführungen untermauern und meistens aus wenigen Daten zusammengesetzt sind und jeweils eine prägnante Aussage machen.
Wie sollen Studien zusammengestellt sein?
Studien sollen gleich zu Beginn auf die korrekte Fragestellung, die Anzahl der zu Befragenden, der Art und Weise der Dokumentation überprüft werden. Auch hier weist sie daraufhin, dass weniger oft mehr ist, da es sonst nicht mehr auswertbar ist.
Solche Angaben werden auch von Ethik-Kommissionen im Vorfeld einer Studie verlangt. Als Beispiel führt sie eine Untersuchung über Q-Fieber in Freiburg i.Br. an, das schliesslich der Frage nachgehen sollte: Wie und wo haben sich die Erkrankten infiziert?
Die Froscher haben dann festgestellt, dass Schafe als Überträger fungiert haben könnten, denn in der Gegend der Krankheitsausbrüche liegt der Flugplatz mit Schafweiden. Auch der Hund im Haushalt hat offenbar die Übertragung des Fiebers begünstigt.
Was sollte man bei der Planung von Studien generell beachten?
Gute Planung vor der Studie
Klare Fragen/Hypothesen formulieren
Dokumentation standardisieren
Allenfalls müssen auftauchende neue Fragen in eine andere Studie überführt werden
Die Auswertungen müssen ebenfalls zu Beginn festgelegt werden
Stichproben abhängig von Studienziel und Vorwissen
Versorgungsforschung im Netz
Es gibt im Internet gute Websites, die u.a. auch die erörterten Fragen besprechen. Zöllner weist auf Florenc Nightingale hin, die eine der grössten Statistikerin ihrer Zeit war hin. Nightingale hat mit einem Flächen-Kuchendiagramm u.a. bewiesen, dass es Sinn macht in die berufliche Krankenpflege zu investieren.

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