Donnerstag, 3. Mai 2007

B.J. Güntert: Pflegedaten für das Krankenhausmanagement

Was heisst Management?

Güntert poostuliert: Gestalten, Lenken und Entwickeln von zweckorientierten, sozialen Systemen

Grundvorstellungen des systemorientierten Managements – die Systeme sind komplexe, offene und selbstreferenzielle Systeme

Die Ziele von Management im Gesundheitswesen sind einen Nutzen für Verschiedene zu erreichen, Knappheit zu vermeiden und die Institution zu erhalten.

Güntert zeigt auf, dass der Health Professional und der Manager unterschiedliche Sichtweisen haben, was oft zu Konflikten führt.

Doch ist es auch für die Health Professionals wichtig, sich mit Volkswirtschaftlichen Daten zu befassen, da die Kosten im Gesundheitswesen in allen Westeuropäischen Länder steigen und mehr und mehr vom BIP wegfressen. In Nord-Rhein-Westfalen nehmen die Kosten zu obwohl die Bettenzahl abnimmt. Gleichzeitig nimmt aber die Patientenzahl zu und belastet bei sinkender Aufenthaltsdauer die Pflege erheblich, die ihrerseits kaum neue Stellen schaffen konnte.

Weshalb gibt es eine Kostensteigerung im Gesundheitswesen?

Einerseits gibt es eine demographische Veränderung der Bevölkerung, die in DACH immer älter wird und damit auch immer Gesundheitskosten verursacht. Damit wird vermutlich in der Zukunft (nach 2030) nicht das Geld das Problem sein, sondern der Personalmangel in der Pflege und Betreuung. Einige Studien meinen aber, dass es nicht so schlimm sein wird, da die Alten immer gesünder und bewusster leben und damit kaum auf Unterstützung angewiesen sind – demgegenüber steht die Entwicklung dass über 50% der alten Menschen Single sind und dementsprechend auswärtige soziale Leistungen einkaufen müssen.

Ebenso steigt das Anspruchsniveau an die Medizin und Betreuung. Gleichzeitig findet eine Spezialisierung der Health Professionals statt, was wiederum zur Differenzierung des Systems und damit zu Intransparenz und Kostensteigerungen führt. Auch die Forderung nach Qualitätssteigerung und die überalterte Versorgungs- und Infrastruktur sind Triebfedern der Kostenspirale.

Herausforderungen an das Krankenhausmanagement

  • Neben Fachführung braucht es auch Systemführung und Finanzverantwortung
  • „marktorientiertes Verhalten“
  • Kostenreduktion, Effizienzsteigerung (der grösste Brocken an Kosten ist das Pflegepersonal!)
  • Prozessoptimierung

In Zukunft müssen vermehrt Prozesse organisiert werden und damit der Patientenprozess straffer gesteuert wird. Man kann von Wertschöpfung im Spital als iterativer Prozess, der zur Optimierung der Aufwände und Ausgäben führt.

Es braucht ein Schnittstellenmanagement (intern und extern)

Bei all den vorerwähnten Punkten spielt die Pflege eine wichtige Rolle, da sie oft die Integration übernimmt. Dabei spielen die Daten über die Pflege eine wichtige Rolle. Bis anhin konnten in vielen Fällen keine Daten zur Leistung der Pflege erhoben werden. Dies muss sich ändern, andernfalls könnten weitere Sparmassnahmen zum Stellenabbau führen.

Es braucht pflegerische Daten

  • für Leistungsnachweis
  • Disposition
  • Bedarfsberechnungen
  • Personalbeschaffung
  • Optimierung der internen Prozesse
  • Kooperation mit Partnern

Bildung integrierter Versorgungssysteme (intra- und extramurale Pflege) sind unabdingbare Entwicklungen für die Zukunft.



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