Sonntag, 6. Mai 2007

Beckers R.: Pflegemonitoring – neue Daten für Management, Forschung und Ausbildung

Im Rahmen der Gesundheitskarte werden auch Daten aus der Pflege immer wichtiger und können sowohl die Kosten als auch die allgemeine Entwicklung im Gesundheitswesen beeinflussen.
Beckers arbeitet am Zentrum für Telematik in Krefeld. Das Zentrum arbeitet mit dem Gesundheitswesen und der Industrie zusammen. Sie entwickeln Modelle der Datenübertragung und beteiligen sich an technologischen Inovationen. Sie sind u.a. in der Zertifizierung (HL7, Archivsysteme etc.), an der Gesundheitskarte etc. tätig.
Was ist Pflegemonitoring?
Dabei handelt es sich um die kontinuierliche Beobachtung des Patienten, nicht nur der Vitalparameter sondern auch des Verhaltens und der Entwicklung der Krankheit. Insbesondere in der Spitex fehlen solche kontinuierlichen Überwachungen. Der einfache Notruf reicht nicht aus, es braucht weitere technische Massnahmen um umfangreichere Daten zu erhalten und an eine Zentrale zu übermitteln. Beispielsweise können Sensoren am Fenster, Bewegungsmelder, Rauchsensoren Daten erheben und Hinweise auf Bewegungen zu geben. So verlässt beispielsweise jemand das Haus der das nicht tun sollte (z.B. weil verwirrt) damit löst das System in einer Zentrale einen Alarm aus. Oder man kann feststellen wie häufig jemand aufsteht und Nachts in der Wohnung herumläuft – so können Schlafstörungen festgestellt und allenfalls behandelt werden. So können auch Medikamenteneinnahmen kontrolliert werden.
Die technische Lösung der Datenübermittlung wird über eine Internetplattform mit Gateway gelöst und werden in eine Alarmzentrale geleitet oder gehen direkt als SMS auf ein speziell bezeichnetes Handy.
Vom technischen Aspekt betrachtet gibt es einige Umsetzungsprobleme:
Kosten
Fehlende Schnittstelle
Kurze Betreuungszeit (Amortisationskosten sind hoch, da nur kurz genutzt)
Notwendiger Rückbau
Zahlungsbereitschaft gering (Private wahren oft nicht bereit z.B. 10€/Monat zu bezahlen)
Fehlender Internetzugang beim Patienten
Algorithmen fehlen
Dienstleistungskonzepte fehlen
Identifizierung von Personen im Mehrpersonenhaushalt (selbst die Katze hat den Bewegungsmelder ausgelöst, dazu braucht es allenfalls noch zusätzlich ein RFID für die Zielperson)
Tatsache ist, dass es bei verwirrten Personen, die zu Hause betreut werden, mehr braucht als nur ein Telefon oder ein Notfallknopf.
Weitere Beispiele könnten die immer früher zu erfolgenden Austritte sein, die auch zu Hause überwacht werden müssen (z.B. Blutdruck, Puls etc. werden an das Krankenhaus übermittelt).
Die Pflege hat eine Schlüsselrolle in solchen neuen Dienstleistungen.

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