Donnerstag, 3. Mai 2007

A. Braun von Reinersdorff: Strategisches Management in Gesundheitsunternehmen – von der Konzeption zur Umsetzung

Im Einstieg beklagt Braun die fehlende Interdisziplinarität in Bezug auf strategische Konzepte im Krankenhaus. Sie weist daraufhin, dass das 6. Kondratieff sowohl durch Informationstechnologie als auch Gesundheit geprägt ist und dass in diesen Bereichen in Zukunft eine enorme Produktionssteigerung stattfinden wird. Gleichzeitig nehmen verständlicherweise die Kosten zu und damit steht die Gesundheitspolitik im Fadenkreuz der Kritik von verschiedenen Seiten. Diese sich im Alltag stark auswirkenden Bereiche erschweren die strategische Konzeption und Krankenhäuser verharren im Operativen. Strategische Ausrichtungen fehlen und verhindern gezieltes, optimiertes Wachstum und damit Positionierung des Krankenhauses. Denn Kostensenken kann auch zum Todsparen führen. Es braucht einen Ausgleich zwischen Kostensenken und Wachstumsfördern.

Ein Wachstumsbereich ist die Profilierung der Pflege – das strategische Management der Klinik muss die Leistungen und die Möglichkeiten der Pflege besser verkaufen und nach Aussen sichtbar machen.

Das Krankenhaus wird in der Öffentlichkeit als „Mismanaged Service Industries“ wahrgenommen. Dies soll sich dank strategischem Management ändern.

Was hat die strategische Planung mit dem einzelnen Angestellten im Krankenhaus zu tun?

Braun v. Reinersdorff stellt fest, dass dies oft unzulänglich kommuniziert wird und insbesondere Pflegende keine Ahnung von solchen Zielen und Überlegungen haben.

Das Krankenhausmanagement ist bemüht nach dem „Aldi“-Prinzip zu handeln und vor allem den Kostenfokus innehat. Demgegenüber wollen die Pflegewissenschaftler den Qualitätsfokus und wollen immer höchste medizinische und pflegerische Qualität. Letztlich endet das Krankenhaus im „Stuck-in-the-Middle“ Topf und hat keine Ausprägung weder zur Qualität noch zur Kostenführerschaft. Dies führt zur diffusen Positionierung und zum Misserfolg. Wichtig wäre eine Entwicklung hin zu Kooperationen zwischen verschiedenen Stakeholders. Dabei spielen die Pflegenden eine entscheidende Rolle, da sie oft an den Schnittstellen tätig sind und Patientenpfade lenken und koordinieren.

Für die Umsetzung der Strategie braucht es die Informatik, die mithelfen muss, Daten zu sammeln, aufzubereiten und darzustellen. Dabei hilft unter anderem die Balanced Score Card, die bis hin zum einzelnen Mitarbeiter aufzeigen kann was getan wird und was der Beitrag zur strategischen Zielsetzung des Management ist.

Braun meint, dass in den Zukunft Systeme und Partnerschaften zunehmen werden, nicht nur von Krankenhaus zu Krankenhaus sondern auch innerhalb des Krankenhauses zwischen Kliniken. Sie postuliert „Partner or perish!“



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